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Motivation

Motivation ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für vielerlei Prozesse und Effekte, deren gemeinsamer Kern darin besteht, daß ein Lebewesen sein Verhalten wegen der erwarteten Folgen auswählt und steuert.
Elaborierte Anreizwerte und Erwartungen sind die Basisdaten für Wert-Erwartungsmodelle, die den Ausgang von Motivations- oder Entscheidungsprozessen vorhersagen lassen sollen (FEATHER, 1982 ; KUHL, 1982).
Die Entscheidung für eine bestimmte Handlungsmöglichkeit, wird durch die stärkste rsultierende Motivationstendenz unter den alternativen Handlungsmöglichkeiten bestimmt.

Die Dynamic Theory of Action von ATKINSON und BIRCH (1970) beschreibt die Wechselwirkung von von gleichzeitig vorhandener Motivationstendenzen : Eine Motivationstendenz die das momentane Handeln bestimmt schwächt sich während der Handlung ab. - konsummatorische Kraft.

Alle anderen, noch auf eine Ausführung wartenden Motivationstendenzen, wachsen je nach stärke der situativen Anregung an. - instigierende Kraft.
Natürlich muß es eigene Prozesse geben, die entscheiden welche der alternativen Motivationstendenzen gerade realisiert werden soll. Diese Prozesse werden Volitionen genannt.

Intentionsbildung und Volition

Eine resultierende Handlungstendenz genügt noch nicht, um das entsprechende Handlungsziel in dem Sinne verbindlich zu machen, daß man es auch erreichen möchte.. Die resultierend Tendenz muß den Charakter einer Handlungsabsicht gewinnen - es muß sich noch eine Intention bilden.
Der diesen Übergang regenlde Prozeß muß zwei verschiedene Probleme lösen. Einmal welche Motivationstendenz überhaupt den Status einer Intention erreicht. Zum anderen, welche von den gerade gebildeten Intentionen schließlich realisiert wird. Man kann deshalb zwei hintereinanderliegende Übergänge zwischen Motivation und Handeln annehmen : die Intentionsbildung und die Handlungsinitiierung.

Der Übergang zur Intentionsbildung erfolgt nach einer Elaboration der wichtigsten Aspekte von Wünschbarkeit und Realisierbarkeit.
Am zweiten Übergang, zur Handlungsinitiierung muß eine der veschiedenen Intentionen Zugang zum Handeln finden. In der Regel läßt sich zur gleichen Zeit immer nur eine Intention realisieren. Häufig kommt die Intention zum Zuge, deren Realisierung durch die momentanen Begebenheiten begünstigt wird.

Die zu realisiernede Intention muß während der Ausführung gegen andere konkurierende Intentionen abgeschirmt werden. Auf diese Abschirmungsfunktion hat KUHL (1983) mit Nachdruck hingewiesen. Er spricht von voluntionalen Prozessender Handlungskontrolle. Diese teilt er in zwei Abschnitte ein, deren erster in der Absichtskontrolle (postintentional und präaktional) und der zweite in einer Handlungskontolle im engeren Sinne besteht, d.h. in der Steuerung des Handlungsablaufs.