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Psychische Störung
Der wichtigste Begriff der klinischen Psychologie ist der der psychischen Störung. Dabei kann man von einer einfachen Abweichung bishin zur Störung unterscheiden, verschiedene, insbesondere soziokulturelle Normen, sind zentral bei der Störungsdefinition - das heißt Störungen sind auch immer gesellschaftsabhängig.
Man unterscheidet außerdem zwischen
- einem Symptom (z. B. niedergedrückte Stimmung)
- einem Syndrom (z. B. depressives Syndrom = Symptommuster)
- und einer Störung (z. B. Major Depression = Symptommuster + weitere Kriterien)
Die psychische Störung ist definiert als: eine Gruppe von klinisch erkennbaren Symptomen oder Verhaltensweisen, die mit Leiden (des Betroffenen oder der sozialen Umwelt) und einer Einschränkung der persönlichen Funktions- und Leistungsfähigkeit einhergehen
… Psychische Störungen als Normabweichung (s. Abbildung)
… In der Praxis - Kombination verschiedener Normen:
- subjektive Belastung oder Leiden häufig als Kriterium (Gewohntes Erleben der Betroffenen als Bezug, (z.B. Depr.: „depressive Stimmung in einem für die Betroffenen deutl. ungewöhnlichen Ausmaß“)
- Beeinträchtigung der individuellen und sozialen Funktionsfähigkeit häufig als Kriterium
- Soziale Normen oft implizit / als Akzentuierung(= noch keine Störung, sondern Persönlichkeitsakzent) (z.B. bei Depression körperliche vs. psychische Symptome kulturell verschieden)
- Soziokulturelle Wertungen manchmal zentral bei Störungsdefinition (z.B. Homosexualität, Sadomasochismus)
- Statistische Normen häufig als Cut-Offs in Fragebögen (ersetzen aber nicht Diagnostik, weil Fragebogen = Selbstbeobachtung vs. Klassifikation = Fremdbeobachtung durch Experten)