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Kategorie: Allgemeine Psychologie
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Kompetenzfaktoren und Möglichkeiten der Nachahmung beobachteten Verhaltens


Basiskompetenzen: Imitationskompetenz und Ausführungskompetenz

Um Nachahmen zu können benötigt man Imitationskompetenz, d.h. man muß:

Desweiteren bedarf es einer Ausführungskompetenz, um beobachtetes Verhalten auch nachahmen zu können (3-jähriger kann ein Auto nicht steuern, auch wenn er es schon oft beobachtet hat)

 


*Koffka - Theoretische Analyse

Frage: Was wird durch Beobachtung tatsächlich gelernt und werden tatsächlich neue Verhaltensweisen auf diesem Wege erworben?

Koffka zeigt mehrere Möglichkeiten auf:

er, dieses Verhalten auch in anderen Situationen als bisher zu zeigen (z.B. ist es nicht neu mit dem Fuß zu kicken, aber gegenüber einer Plastikpuppe schon)

--> Neu sind nur die spezifischen Situations-Verhaltens-Verbindungen

noch nicht verfügte (z.B. aggressiver Stehschritt mit Wortneuschöpfungen)

Wiss. Kontroverse: Was ist wirklich neu?? Grundlegende Kompetenzen zu solchem Verhalten müssen dennoch schon vorher vorhanden sein. Es ist kaum abzustreiten, daß jedes gelernte Verhaltensmuster Teilkomponenten enthält, die dem Beobachter schon vorher verfügbar waren (im Beispiel ist somit nur die ungewöhnliche Kombination der Vrhaltenselemente neu)


Performanzfaktoren - Motivation zur Imitation

Motivationsfaktoren regulieren die Ausführung des Verhaltens. D.h. trotz vorhandener Imitations- und Ausführungskompetenz wird nicht alles Beobachtete in Verhalten umgesetzt (siehe Gruppe 2 in Banduras Bsp.)

Was veranlaßt zur Nachahmung?

Zwei Möglichkeiten, die nach den Zielen des Handelns unterscheiden:

Das Konzept postuliert eine eigene Motivation zur Imitation, unabhängig von den Inhalten der Imitationshandlung. D.h. Nachahmung an sich wird als befriedigend erlebt.

--> Vertreter: u.a. Instinkttheoretiker, Vertreter der Psychoanalyse (Konzept der Ich-Identifizierung)

D.h. die Veranlassung zur Nachahmung ist an den Inhalt der Imitationshandlung gebunden. Nachgeahmt wird, weil weitere positive Handlungsfolgen der Nachahmungshandlung zu erwarten sind.

--> = Grundgedanke von Banduras Konzeption.


Entwicklung der Imitation

Entwicklungspsychologische Betrachtung

Imitation ist ein Entwicklungsmerkmal. Die Basiskompetenzen für Nachahmungshandlungen und die Motivationsprozesse sind entwicklungsabhängige Variablen. Imitationsleistungen sind durch den kognitiven Entwicklungsstand des Kindes begrenzt und ihrerseits ein wesentlicher Motor des Entwicklungsfortschritts.

Lt. Autoren verbessern sich Imitationsleistungen schrittweise. Erst mit 2 Jahren ist das Kind zur Nachahmung auch komplexerer Handlungen und zur aufgeschobenen Nachahmung befähigt, d.h. auch wenn das Verhalten am Vorbild selbt nicht mehr beobachtet werden kann. Erst dann gelingt Vorstellung des Vorbildverhaltens, die von nun an immer der Nachahmungshandlung vorausgeht (=repräsentative Nachahmung, Piaget)

Nach Yando et al. (1978) - erneuter Entwicklungsschub bei Imitationsleistungen ab 5. - 7. Lj.. Kinder sind dann zu symbolisch-sprachlicher Kodierung in der Lage und nicht mehr nur auf bildliche Speicherung des Vorbildverhaltens angewiesen.

Allgemeine Effekte von Vorbildbeobachtung

--> Dies hat Auswirkungen auch auf solche Verhaltensweisen, die das Vorbild nicht demonstriert hat, die dem Vorbildverhalten aber äquivalent sind.Aus Banduras Experiment wird z.B. deutlich, daß aggressive Vorbilder auch nichtimitative Aggressionen erhöhen.